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Trauer um Barbara Stamm: Kämpferin für Gleichstellung von Frauen

Foto: KDFB

Barbara Stamm war eine leidenschaftliche Kämpferin für Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Frauen. Sie rief immer wieder dazu auf, Rollenklischees in den Köpfen und Herzen von Frauen und Männern zu überwinden. „Barbara Stamm hat sich als Politikerin durchgeboxt in einer Männerwelt. Sie hat nicht alles abgenickt, was ihre Partei wollte und machte, sondern war kritisch und hat mutig ihre Meinung vertreten. Sie war ein Glücksfall für die bayerische Politik und für viele Frauen in Bayern ein großes Vorbild., so Birgit Kainz, die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB).

Barbara Stamm stand vorbildhaft in der Nachfolge der Gründerin des KDFB-Landes-
verbandes und langjährigen Landtagsabgeordneten Ellen Ammann. Seit 1971 war Barbara Stamm Mitglied im KDFB. Von 1976 bis 1986 war sie Vorsitzende der Staatsbürgerlichen Kommission des Landesverbandes, von 1986 bis 1990 stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion hat sie sehr viele Tagungen mit Hunderten von Teilnehmerinnen organisiert.
Für Barbara Stamm war der Landesverband des Frauenbundes eine „unüberhörbare Stimme in Gesellschaft und Politik“. Zeit ihres Lebens setzte sie sich für eine Stärkung und formale Anerkennung des Ehrenamtes ein. Für sie persönlich galt: „Der Frauenbund hat mich und meine politischen Ziele entscheidend mitgeprägt. Die Erfahrungen, die ich dort machen durfte, fließen heute in meine Arbeit ein“, so Barbara Stamm 1996.
Barbara Stamm ist es zu verdanken, dass die Schirmherrschaft des Ellen-Ammann-Preises beim Landtagspräsidium liegt. 2011 wurde er ins Leben gerufen zum 100-jährigen Bestehen des KDFB Bayern.
Stamm lagen auch die Schwachen und Hilfsbedürftigen, die am Rande der Gesellschaft ste-hen, am Herzen. „Mit Stolz und Freude denken wir zurück an die Ehrung für pflegende Ange-hörige, die 1999 in Würzburg stattfand. Auf Initiative des Frauenbundes hat Barbara Stamm als damalige Sozialministerin zum ersten Mal pflegende Angehörige öffentlich geehrt und damit in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt“, erinnert sich die KDFB-Vorsitzende.
Der lebensbejahenden und humorvollen Würzburgerin ging es stets darum, Frauen zu unter-stützen, ihre Potenziale und Kompetenzen zu aktivieren und für politisches Handeln und ge-sellschaftliche Einflussnahme zu nutzen. Sie hat sich bis zum Schluss mit den neuesten Ent-wicklungen für Frauen auseinander gesetzt für die Gleichstellung von Frauen und Verbesserungen ihrer Lebenssituation eingesetzt. „Wir danken ihr für ihre Verbundenheit mit dem KDFB, von der Basis bis zur Verbandsspitze. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken wah-ren“, so Kainz.