KDFB

Corona-Krise: Keine kurzatmigen Lösungen mehr

Mütter dürfen nicht Verliererinnen des Teil-Lockdowns werden; Foto: KDFB/Bardehle

München, 30.10.2020. – „Lockdown light, das bedeutet für Frauen und Familien ab der nächsten Woche wieder einen Balance-Akt, dessen Ausgang nicht vorher zu sagen ist.“ Emilia Müller, die Vorsitzende des KDFB Landesverband Bayern, plädiert dafür, dass nachvollziehbare Strategien gefunden werden. Die Lage der Frauen in der Corona-Krise dürfe sich nicht weiter verschärfen.

Der Frauenbund erkennt an, dass die Politik anstrebt, Schulen und Kitas möglichst offen zu lassen und auch Besuche in Altenheimen und Krankenhäusern zu ermöglichen. Die Akzeptanz der staatlich verordneten Einschränkungen sei wesentlich für die Senkung der Infektionszahlen. Wer das erreichen wolle, müsse mehr tun als die Solidarität der Bevölkerung zu beschwören, so Müller.

Die Staatsregierung muss nach Ansicht des KDFB unbedingt ressortübergreifend arbeiten und ein verständliches und einheitliches Rahmenkonzept für den Unterricht vorlegen, das Bildungsgerechtigkeit ermöglicht. Die Verstärkung der staatlichen Impulse und Anreize für Arbeitgeber*innen zur familienunterstützenden Gestaltung der Arbeitsplätze hält der größte Frauenverband Bayerns für unabdingbar.

Angesichts der Erfahrungen aus der ersten Eindämmungsphase gegen COVID-19 in Bayern und Deutschland fordert der Frauenbund eine stärkere Wahrnehmung insbesondere der Mütter in ihrer Mehrfachbelastung.

Frauen, in ihrer Rolle als Berufstätige, Elternteil, pflegende Angehörige, sind und bleiben tragende Stützen des gesellschaftlichen Corona-Krisenmanagements. Es wird vorausgesetzt, dass sie in höchstem Grad Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Leistungsbereitschaft zeigen. Dafür braucht es nach Ansicht des KDFB auch die entsprechenden entlastenden Rahmenbedingungen.

Deshalb setzt sich der KDFB Bayern für Maßnahmen ein, die partnerschaftliche, gleichberechtigte und sozial gerechte Chancen- und Lastenverteilungen in Familie, Beruf und Care-Arbeit möglich machen – gerade auch in Krisenzeiten.

Redaktion: Ulrike Müller-Münch