KDFB

„Die Gemeinsamkeiten herausarbeiten und stärken“

KDFB: Deutscher Evangelischer Kirchentag stärkt den interreligiösen und interkulturellen Dialog

Köln, 04.06.2007 - Im 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) sieht der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) e.V. einen weiteren Schritt auf dem Pfad der Ökumene und des interkulturellen Dialogs. „Es ist bemerkenswert, dass der Deutsche Evangelische Kirchentag in einer katholischen Hochburg wie der Erzdiözese Köln stattfinden kann“, sagte KDFB-Präsidentin Ingrid Fischbach am Montag in Köln. Katholiken würden Kirchen, Gemeindehäuser und Privatunterkünfte bereitstellen, der Dom bis weit über die Öffnungszeiten hinaus Einlass gewähren und hochrangige Vertreter der katholischen Kirche hätten zu den Veranstaltungen ihre Teilnahme zugesagt. „Weder evangelische Kirchentage noch Katholikentage sind inzwischen ohne deutliche ökumenische Akzente vorstellbar“, betont die Präsidentin, die am Freitag auch verschiedene Stände des Kirchentages besuchen wird.

Auch außerhalb der Kirchentage gebe es an vielen Stellen ökumenische Aktivitäten, erläutert Fischbach weiter. Die Zusammenarbeit zwischen kirchlichen Einrichtungen wie der Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen und verschiedensten kirchlichen Frauenorganisationen sei beispielhaft. Hierzu zählten zum Beispiel Seminare und ökumenische Kongresse, die der KDFB in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Evangelischen Frauenbund (DEF) schon seit Beginn der 80er Jahre veranstaltet.

Im derzeitigen Jahresthema des KDFB “Einander in den Blick nehmen – in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ komme zum Ausdruck, dass es ohne Offenheit, gegenseitigen Respekt und Verantwortung keine Annäherung geben könne, erklärt Fischbach. „Ökumene ist keine Gabe, die vom Himmel fällt, sondern die Bereitschaft aller Christen, im offenen und respektvollen Dialog mit Andersdenkenden die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und den vorhandenen Grundkonsens durch konfessionsübergreifende Veranstaltungen kontinuierlich zu stärken“, hebt die KDFB-Präsidentin hervor.“ Die Bereitschaft müsse nicht nur für die Begegnung mit Christen vorhanden sein, sondern auch für die Begegnung mit Muslimen, da der Islam in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Thema auf den verschiedenen Ebenen von Gesellschaft, Politik und Kultur geworden sei.

Besondere Bedeutung misst Fischbach daher dem thematischen Schwerpunkt „Macht der Würde“ bei, mit dem die Verantwortlichen des DEKT bewusst Diskussionen über Globalisierung und Gerechtigkeit in Deutschland anregen als auch verstärkt den interkulturellen Dialog suchen wollen. „Die Themen Gerechtigkeit, Gnade, Würde, Solidarität und Verantwortung sind zentrale Punkte im Dialog zwischen Kirchen, Religionsgemeinschaften und Politik“, erläutert die KDFB-Präsidentin, die auch Kirchenbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion ist. Es sei in diesem Sinne auch sehr zu begrüßen, dass im Programm des evangelischen Kirchentages Begegnungszentren mit Muslimen, eine Werkstatt Migration und eine Hauptpodienreihe Gerechtigkeit für die Gesellschaft vorgesehen sei.

Der Katholische Deutsche Frauenbund mit bundesweit 220.000 Mitgliedern arbeitet seit Anfang der 80er Jahre intensiv mit dem Deutschen Evangelischen Frauenbund (DEF) im Sinne der Ökumene zusammen. Zuletzt im Jahr 2002 hatten der KDFB und der DEF zum ökumenischen Frauenkongress nach Augsburg eingeladen. Aus der Tagung heraus war das Buch „Räume der Gnade – Interkulturelle Perspektiven auf die christliche Erlösungsbotschaft“ entstanden. Das nächste gemeinsam geplante Projekt ist der Ökumenische Kongress zum Thema „Schöpfungsspiritualität“ im November 2008 in Augsburg.

Redaktion: Susanna Biskup