Düsseldorf/Köln – 13.11.2020
Mit seinem Brief an das „pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ hat Papst Franziskus im Juni 2019 orientierende und ermutigende Worte für den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland gefunden. Zentrales Anliegen des Papstes ist, die Kirche weiterhin als eine starke geistliche und pastorale Kraft zu verstehen, die das Evangelium in die Gesellschaft hinein vermittelt und glaubwürdig verkündet. Dafür braucht es eine geistliche Ausrichtung, eine theologische Expertise, eine neue Art des aufeinander Hörens und einen offenen Dialog.
Angesichts der massiven Fälle sexualisierter Gewalt in unserer Kirche, welche die MHG-Studie 2018 offengelegt hat, ist die katholische Kirche in Deutschland herausgefordert, durch strukturelle Veränderungen und Reformen Antworten auf die existenziellen Fragen in der Kirche zu geben. Die dringende Notwendigkeit des Wandels, die sich aus dieser Herausforderung ergibt, steht damit im Zentrum des Synodalen Weges. Es ist ebenfalls wichtig, auch die pandemiebedingten Entwicklungen kirchlichen Lebens der zurückliegenden Monate wahrzunehmen, sie im Anliegen des Synodalen Weges zu reflektieren und in die weitere thematische Arbeit aufzunehmen, ohne dabei das Grundanliegen des Synodalen Weges aus den Blick zu verlieren.
Wir nehmen das Engagement vieler Christinnen und Christen für den Synodalen Weg wahr – auch in unseren Verbänden. Sie bringen sich mit ihren vielfältigen Begabungen, Meinungen sowie Kompetenzen ein und tragen dazu bei, dass kirchliches Leben in unserer Gesellschaft möglich bleibt. Dafür sind wir sehr dankbar.
Mehr als 1,5 Millionen Mitglieder gehören unseren Verbänden an. Sie erwarten, dass auch die Themen und Fragen zu den Ergebnissen der MHG-Studie, in der Synodalversammlung ernsthaft aufgegriffen, beraten und entschieden werden. Um dem Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche, der bis in die Kerngemeinden reicht, entgegenzuwirken und Vertrauen wieder aufbauen zu können, sind ein konstruktiver Dialog und eine Debatte über notwendige Reformen zwingend erforderlich. Dazu gehört eine Evangelisierung, die die Menschen erreicht und ihnen vermittelt, dass die Frohe Botschaft und ein Leben aus und mit dem Glauben eine Bereicherung darstellen können.
Als Verantwortliche von katholischen Verbänden unterstützen wir ausdrücklich diese Ziele und bitten alle Mitglieder der Synodalversammlung eindringlich, den begonnenen Weg mutig, kraftvoll, zuversichtlich und in Offenheit, mitzugehen und mitzutragen. Denjenigen, die Bedenken und Zweifel haben, rufen wir zu: Vertraut darauf, dass Gottes Geist in den Synodalen wirkt!
Gregor Podschun - Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ)
Andreas Luttmer-Bensmann - Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB)
Dr. Maria Flachsbarth - Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB)
Mechthild Heil - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)
Ursula Groden-Kranich MdB - Kolpingwerk Deutschland
Den fünf katholischen Verbänden – dem Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ), der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) sowie dem Kolpingwerk Deutschland – gehören mehr als 1,5 Million Mitglieder an.
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
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