KDFB

Integrationserklärung verabschiedet

KDFB nimmt auf seiner Bundesdelegiertenversammlung den Nationalen Integrationsplan und die Situation von Frauen und Mädchen in den Blick

Köln/Bonn, 30.09.2007  „Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die langfristig nur durch eine umfassende Bildung und Ausbildung der Migrantinnen und Migranten gelingen kann“, erklärte Ingrid Fischbach, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) im Rahmen der Bundesdelegiertenversammlung des Verbandes am Sonntag in Bonn. „Wir begrüßen, dass mit dem Nationalen Integrationsplan ein umfassender Rahmen für eine gelingende Integration geschaffen wurde. Als konfessioneller Frauenverband leisten wir unseren Beitrag, ihn zusammen mit Migrantinnen umzusetzen. Die soziale, kulturelle und bildungspolitische Situation der Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund nehmen wir dabei besonders in den Blick“, hob die KDFB-Präsidentin hervor.

Die Delegiertenversammlung des KDFB beschäftigte sich auf ihrer dreitägigen Veranstaltung mit dem Thema „Einander in den Blick nehmen - Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Sie knüpfte damit an das Jahresthema des Verbandes an. Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer stellte den Nationalen Integrationsplan vor und nannte die Herausforderungen und Verpflichtungen für die Frauenpolitik sowie für die Frauenverbandsarbeit. „Bei der Entwicklung des Nationalen Integrationsplanes haben wir unseren Blick besonders auf Frauen gerichtet, weil Frauen eine Schlüsselrolle zukommt. Sie sind es, die der Kinder­generation den Weg bereiten“, sagte Böhmer. Es sei deshalb besonders wichtig, Frauen mit Migrationshintergrund zu unterstützen, damit die Erziehung ihrer Kinder gelinge.

In einer Abschlusserklärung forderten die KDFB-Delegierten, dass bei Sprach- und Integrationskursen die spezifischen Bedürfnisse von Frauen mit Blick auf ihr Herkunftsland und ihre jeweilige Lebenssituation berücksichtigt werden müssen. Migrantinnen sollen bessere Zugangsbedingungen zum Studium und zum Arbeitsmarkt erhalten. So sollen im Heimatland erworbene, berufliche und akademische Qualifikationen anerkannt und durch gezielte Maßnahmen zur beruflichen Nachqualifizierung und Weiterbildung angepasst werden. Letztlich dürften die im Nationalen Integrationsplan ausgesprochenen Selbstver­pflichtungen keine unverbindlichen Absichtserklärungen bleiben, heißt es weiter in dem Papier. Bund, Länder und Kommunen müssten die notwendigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Integration schaffen und unter anderem genügend Geldmittel zur Förderung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund bereit stellen.

„Integration kann nicht nur Aufgabe des Staates sein, sondern muss im Alltag und vor Ort gelebt werden. Das hat der Katholische Deutsche Frauenbund auf allen Verbandsebenen frühzeitig erkannt“, betonte die KDFB-Präsidentin und nannte als Beispiele internationale Gesprächskreise, Lerngruppen für Migrantinnen und Spendenaktionen für interkulturelle Projekte. Integration sei für den KDFB ein wichtiges Thema, weil gerade Frauen mit ihrem sozialen, gesellschaftlichen und politischen Engagement die Integration der nächsten Generation entscheidend prägen würden.

In seiner Abschlusserklärung habe sich der KDFB nun auch selbst verpflichtet, diese Initiativen weiter zu entwickeln und die Bemühungen um den interkulturellen und interreligiösen Dialog zu verstärken. Er wolle aktiv den Erfahrungsaustausch mit Frauen anderer Religionen und Kulturen fördern und das Bildungsangebot für diese Frauen erweitern, um so wichtige Brücken zwischen den verschiedensten Kulturkreisen zu bauen. Konkret gebe es Überlegungen, dass Frauenbundsfrauen junge Migrantinnen als Mentorinnen und Bildungspatinnen durch die Schullaufbahn begleiten. Außerdem arbeite der Frauenbund mit in der Planungsgruppe für ein überregionales Begegnungszentrum für Frauen verschiedener Kulturen und Religionen. In der Frankfurter Frauenfriedenskirche solle Migrantinnen künftig ein geschützter Raum zur Verfügung gestellt werden, in dem sie ihre Ideen und Gedanken austauschen und ihre Erlebnisse aufarbeiten können.

Redaktion: Susanna Biskup/Gabriele Klöckner