KDFB

Lebensrecht mit Selbstbestimmungsrecht vereinbaren!

KDFB kritisiert Abstimmungsergebnis zum Europaratsbericht

Köln, 17.04.2008 Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) kritisiert das Bestreben der Europarats-Parlamentarier, europaweit ein Recht auf risikofreie und legale Abtreibung innerhalb bestimmter Fristen zu ermöglichen, ohne dabei das Lebensrecht des ungeborenen Kindes und Hilfsangebote für Mütter in Konfliktsituationen zu berücksichtigen. Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat sich am Mittwoch mehrheitlich für einen Entwurf der österreichischen Sozialdemokratin Gisela Wurm ausgesprochen, der unter anderem fordert, in den 47 Mitgliedstaaten des Europarates die wirksame Ausübung des Rechts von Frauen auf Abtreibung zu garantieren und alle Einschränkungen aufzuheben, die den Zugang zu einer sicheren Abtreibung behindern.

„Der Europarat setzt sich mit der Annahme des Berichts für ein Recht auf Abtreibung ein, das sich nicht mit dem Lebensrecht des ungeborenen Kindes vereinbaren lässt“, betonte KDFB-Präsidentin Ingrid Fischbach am Donnerstag hinsichtlich des Votums der Parlamentarischen Versammlung. Auch sei ein Recht auf Abtreibung nicht mit der Europäischen Menschenrechts­konvention vereinbar, die den Schutz der Menschenwürde und der Menschen­rechte zum Ziel habe. Das Recht auf Leben eines Ungeborenen sei ein unverrückbarer Bestandteil der Menschenwürde, das Recht auf Abtreibung sei jedoch kein vorbehaltloses Recht und weder im Europa- noch im Völkerrecht festgeschrieben. „Ebenso wenig hält der Wurm-Bericht unsere gesellschaftliche Verpflichtung im Blick, die werdende Mutter in Schwangerschaftskonfliktsituationen zu beraten und zu unterstützen“, kritisierte Fischbach weiter.

Sinnvoller sei es, so die KDFB-Präsidentin, für die europäischen Mitgliedstaaten umfassende Hilfs- und Unterstützungsangebote für Frauen einzufordern und eine verpflichtende Schwangerschaftsberatung zu etablieren. Diese lasse Frauen in Konfliktsituationen auch noch die Möglichkeit offen, sich für das Kind zu entscheiden. Der KDFB schließt sich damit der Position der Föderation der katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE) an, die sich bereits vor den Abstimmungen gegen den Berichtsentwurf  mit dem Titel „Zugang zu sicherer und legaler Abtreibung in Europa“ ausgesprochen haben.  

Redaktion: Susanna Biskup